Die Frage nach dem Glück ist so alt wie die Menschheit selbst. Was genau macht uns glücklich? Ist es der Besitz von materiellen Gütern, oder liegt das wahre Glück im Akt des Gebens? Diese Frage begleitet uns auf unserer Lebensreise und wandelt sich oft mit unseren Erfahrungen und Erkenntnissen.
Als Kind erinnere ich mich daran, wie sehr ich mich darauf freute, Dinge zu bekommen. Die Aufregung von Weihnachtsgeschenken und Geburtstagsüberraschungen war unvergleichlich. Doch mit den Jahren veränderte sich mein Blick auf das Glück. Heute, als Erwachsener, finde ich tiefes Wohlgefühl und Freude im Akt des Gebens.
Es geht nicht nur um die materiellen Geschenke, die zu besonderen Anlässen überreicht werden. Es geht vielmehr um die kleinen, alltäglichen Handlungen des Gebens, die unser Herz erfüllen. Ich denke an die Momente, in denen ich einem Obdachlosen vor dem Supermarkt begegne. Statt nur vorbeizugehen, kaufe ich seine Zeitung und biete ihm etwas zu essen an. In solchen Augenblicken spüre ich eine tiefe Freude, die sich nicht mit einem neuen Besitztum vergleichen lässt.
Die Erfüllung kommt aus der Gewissheit, dass ich aktiv dazu beitrage, jemandem zu helfen, der in Not ist. Es geht darum, den Menschen in seiner Situation zu sehen, ohne vorschnelle Urteile zu fällen. Mag sein, dass manche Menschen denken, diese Person habe sich selbst in diese Lage gebracht. Doch wer kann wirklich wissen, was hinter den Kulissen passiert ist, was zu dieser verzweifelten Situation geführt hat?
Das Glück des Gebens liegt in der Verbindung zu anderen Menschen. Es erinnert uns daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind und dass unsere Handlungen einen positiven Einfluss haben können. Es erfüllt uns mit einem tiefen Sinn und einem Gefühl der Zufriedenheit, das weit über den Moment des Gebens hinausreicht.
In der heutigen Welt, in der oft materieller Besitz und Konsum im Vordergrund stehen, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Glück des Gebens eine kraftvolle Quelle der Freude sein kann. Es erfordert, dass wir uns über unsere eigenen Bedürfnisse hinauswagen und uns in die Welt anderer Menschen einfühlen. Es erfordert, dass wir Mitgefühl und Empathie zeigen, ohne Vorurteile und Urteile.
Was macht mich also glücklich? Es ist nicht das Streben nach mehr für mich selbst, sondern die Fähigkeit, anderen zu geben und ihnen in schwierigen Zeiten beizustehen. Es ist die Gewissheit, dass diese kleinen Handlungen des Gebens einen großen Unterschied machen können. Und es ist die Erkenntnis, dass das Glück des Gebens uns nicht nur mit anderen, sondern auch mit uns selbst verbindet.